Landgasthaus Herchenbach vom 20.03.2011
.. ist der Name des aktuellen Programms von Ben Bulben, der „irischen“ Band aus Königswinter. Und Orten davor und dahinter. Und dieses Programm präsentieren sie im Eischeider Festsaal.
Die 6 Vollblutmusikerinnen und –musiker beginnen an diesem Abend, an dem draußen echtes irisches Frühlingswetter herrscht (5° plus, Nieselregen und Nebel) im ausverkauften Saal des Landgasthauses Herchenbach eher verhalten mit „Dunmore Lassies“ und erzählen in „Back home in Derry“ die Geschichte eines Auswanderers, der sich in seine irische Heimat zurück sehnt.
„Congress Reel“ eröffnet mit einem beeindruckenden Schlagzeug-Solo von Thomas, den man – wie gewohnt – auch an diesem Abend eher hört als sieht und entwickelt sich dann zu einem typischen irischen Lied mit sehr viel Rhythmus und Temperament. Der nächste Song heißt nicht nur „Butterfly“, sondern man spürt auch tausend Schmetterlinge im Bauch.
Jedes Lied erzählt eine Geschichte, mal traurige vom tödlichen Ende einer Liebe in „The wind that shakes the barley“, mal amüsante wie in „Men of the house“, das Ben Bulben allen Männern beim Hausputz widmet.
Das folgende „Star of the county down“ reisst die begeisterten Gäste im Saal förmlich von den Stühlen und Christoph setzt im “Dragon Stone Reel” als wahrer Teufelsgeiger noch einen drauf.
Nach dem ruhigen „Ready fort he storm“ und dem schwungvollen „Carry on“ gibt es die verdiente Pause für die Band.
Danach verzaubern die 6 Musiker – unterstützt durch Norbert an der Technik – die Gäste weiter mit ihrer musikalischen Reise durch Irland. Bei „Kilkelly“, in dem die Geschichte von einem Briefwechsel zwischen einem ausgewanderten Sohn und dem Vater in Irland erzählt wird – bekommt man eine Gänsehaut.
Die vergeht aber sofort wieder, als Uli in „Gillies“ seinen ersten – und leider einzigen – Einsatz an diesem Abend mit seinem elektronischen Dudelsack hat. Aber er ist durch eine Verletzung – im Bild sichtbar – behindert und deshalb sehen ihm die Fans den sparsamen Einsatz dieses genialen Musikinstrumentes nach.
Beim nächsten Lied „Black is the Colour“ sieht man vor dem inneren Auge den blauen irischen Himmel und grüne Wiesen – und wird ganz ruhig.
Das vergeht aber blitzschnell, weil in „Toss the chickens“ die Hühner geschüttelt werden. Und das im Landgasthaus Herchenbach, das berühmt ist für seine halben Hähnchen. Auf dem Teller – nicht im Stall.
Auch die letzten Songs „ Pastures of Plenty“, „ Cloghers“ und „Tamlin“ beweisen die Vielfalt von Irland. Mal ruhige Melodien mit sehr traurigen Texten, dann wieder fröhliche Melodien, bei denen man sofort lostanzen möchte.
Aber egal, ob es nur die ruhigen oder die lauten lustigen Lieder sind: Alle von Ben Bulben so wunderbar interpretierten Lieder gehen zu Herzen, in’s Blut, in die Beine und vor allem in die Hände.
Denn die Hände der Gäste haben an diesem Abend mehr als genug zu tun, entweder beim Mitklatschen oder beim begeisterten Applaudieren.
Mit rauschendem Applaus „zwingen“ die Fans die Musiker auch für eine reich bemessene Zugabe nochmals auf die kleine Bühne im Eischeider Festsaal.
Und hätten Ben Bulben als letzte Zugabe nicht das sehr ruhige „Blackbird“ gewählt, dann ständen die Fans wahrscheinlich jetzt noch im Saal und klatschten im Takt mit.
Mit diesem ruhigen Lied verabschieden sich die 6 Musiker für ein gutes Jahr aus Eischeid. Ein Wiedersehen und vor allem Wiederhören mit Ben Bulben wird es voraussichtlich kurz vor Halloween 2012 geben.
Für heute bedanken wir uns bei Claudia, Judith, Christoph, Joe, Thomas und Uli und natürlich Norbert an der Technik für einen wundervollen Abend mit wunderschönen Liedern.
(Text: Rita Dörper-Link, Foto: Ortwin Dörper)